Die Vereinsgeschichte

Prolog

Der alte Mann beugte sich vor und streckte seinen rechten Arm hin zum vertrauten Tintenfass, bis das grobe Leinen seiner ausgefranzten Robe ihm unter der Achsel spannte. Der helle Ton, erzeugt vom Abtupfen des Gänsekiels am Rand des gehämmerten Kupfers, floh eilig durch das Deckenloch über der Feuerstelle. Hinaus, unter den freien Himmel, den kreisenden Raben nacheilend, weg von diesem engen alten Turm inmitten der nebeldurchwalkten Einöde, welche den unbedarften Reisenden südöstlich des Waldes jäh zu überraschen vermag. Aufatmend lehnte sich der Grauhaarige zufrieden zurück auf seinem Schemel und streckte die Arme weit von sich, fast als wolle er Kraft schöpfen, um im nächsten Moment mit grausiger Gewalt herniederzufahren auf sein Werk und es in einem Schub entsetzlichen Wahns zu zerstören. -Jetzt, da er das letzte Zeichen gerade sorgfältig gemalt, der Schrift mit seinem Signum einen Teil seiner Selbst übereignet hatte.

Aber nein, die schlechtbehauenen Sandsteinquader, Schild und Gefängnismauer zugleich, warfen nur ein langgezogenes Stöhnen zurück, während der Alte sich wieder vorbeugte. Vorsichtig blies, ja hauchte er fast den feinkörnigen Bimsstaub vom Papier, der die Tinte nun genug getrocknet hatte. So fing er denn, drei Tage vor der Sonnenwende im Winter, erneut von vorne mit der Geschichte, diesmal endlich als Leser, nicht als Schreiber, versuchte gar für sich in aller Stille, zu vergessen, um unbedarft zu sein, was über dreimal sieben Monde hinweg getreulich aus seiner Feder geflossen war, gleich seines Lebenswillen.

– Dies war für lange Zeit sein letztes Werk und er wusste es.

Und er begann zu lesen, Zeichen für Zeichen, Buchstaben für Buchstaben, und plötzlich sah er alles bildlich vor sich, setzte jener Zauber ein, den er gewirkt, um den er gebangt hatte jede Nacht…

Die Legende der Legende

Die Legende e.V. Kaiserslautern wurde an einem schicksalsträchtigen achtzehnten Tage im Monat Oktober des Jahres 1994 gegründet. Sie soll allen an der Zeit des Mittelalters Interessierten und auch den Fantasy-Rollenspielern ein Forum in der Westpfalz zu bieten, das Erfahrungsaustausch und gegenseitige Anregung fördert. Mit ganzen sieben Mitgliedern, der notwenigen Mindestzahl ging der Verein ursprünglich an den Start, hat mittlerweile über 100 Mitglieder und seitdem seinem Namen mutig alle Ehre gemacht.

Dabei war das ja gar nicht so einfach, einen Namen zu finden, nein, es stellte sich sogar als die größte und längste Diskussion noch vor Eintragung beim Amtsgericht heraus. Es hätte z.B. sehr leicht passieren können, dass wir nun „1. FVK“ auf unseren Briefköpfen stehen hätten und daneben statt dem verschlungenen „DL“ ein Drache im Rahmen eines Wappenschildes abgebildet wäre.

Was gab es nicht alles für abstruse Ideen, die aber letztlich ja verworfen wurden zugunsten des Begriffs „LEGENDE“. Er steht bereits symbolisch für die beiden Säulen, auf denen der Verein basiert: Die mittelalterliche Kultur und das Fantasy-Rollenspiel. Erstere ist voller Legenden und oftmals stellen sich diese Geschichten aus der Geschichte gar interessanter dar als blanke Jahreszahlen, politische Regierungszeiten oder Kriegsdaten. Das faszinierende am Mittelalter ist für uns das Flair dieser Zeit, das wir uns vorgenommen haben, zu fördern und natürlich auch mit „Leben“ zu erfüllen. Doch stand zu Anfang sehr das Fantasy-Rollenspiel im Vordergrund, das oft in mittelalterähnlichen Zeiten gespielt wird, wobei es auch zu legendenhaften Szenen kommt, was nicht weiter verwundert, stammen doch viele Spielerfiguren und „Charaktere“ aus Sagen und Legenden oder haben sie zum Vorbild.

Mit diesem also glücklich gewählten Namen wurde noch im Dezember desselben Jahres eine erste Vereinspräsentation im Kellergewölbe der ehemaligen „Unze“ in der Steinstraße veranstaltet. Ehrengäste waren Herr und Frau Dr. Franke, die Erfinder und Entwickler des ersten deutschen Rollenspiels „Midgard“. Ansonsten wurden einige potentielle Interessenten aus dem meist näheren Bekanntenkreis mit einem schönen Schreiben auf marmoriertem Papier geladen, ohne ihnen vorher genau zu sagen, worum es eigentlich gehen würde. So platzte also die Bombe erst unter den überraschten Anwesenden, wovon die meisten spontan beitraten und noch heute Mitglieder sind.

Die Vorteile lagen klar auf der Hand: Man hatte die gleichen Interessen, aber es gab keinerlei Organisation, die Informationen verteilt hätte. So sah man sich hier und dort mal zufällig auf einem Mittelaltermarkt, etwa dem zu Ebernburg, doch man hatte dann auch nur stets sehr kurzfristig davon erfahren, kannte kein Programm und konnte keine Gruppenpreise nutzen. Einige interessierten sich für spezielle Aspekte der mittelalterlichen Geschichte, ohne sich mit anderen austauschen zu können und oft suchte man nach einer Rollenspielgruppe oder nach einzelnen Teilnehmern, ohne zu wissen, dass die entsprechenden Personen keine Ahnung davon hatten. Auch stellte sich die Frage, ob denn nicht einmal eine Burg zu mieten wäre, um darin zu feiern und gar zu übernachten, und ob man sich nicht einfach geregelt zum Erfahrungsaustausch treffen könnte.

Nun, das alles bot „DIE LEGENDE“ und so folgte auf die erste auch bald eine zweite Vereinspräsentation, nach der dann bereits so viele Mitglieder beigetreten waren, dass ein kurzfristiger Aufnahmestop verhängt werden musste, damit man sich erst einmal untereinander richtig kennenlernen konnte. Seit jener Zeit bekamen alle „Träger der Legende“ zunächst jeden zweiten, nun jeden Monat Informationen in Form des Vereins-Rundbriefes „Legendärer Bote“. Heute hat die Legende über 100 Mitglieder und die Tendenz bleibt trotz normaler Fluktuation etwa durch Wegzug immer noch stetig steigend.

Wenn ich mir die einstigen Rundbriefe so anschaue, dann sehe ich, dass es schon gleich zu Beginn kein Problem war, eine DinA4-Seite mit Terminen, Vereinsaktionen und anderen Informationen zu füllen. Selbst der „Bote 0“, der am 1. November ´94 versendet wurde, also noch vor dem ersten Mitgliederschub, lud bereits zu einem sehr lehrreichen Vortrag ins Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, wo zu mittelalterlicher Thematik, untermalt mit live gespielter keltischer Harfenmusik, referiert wurde. Danach wurde eine Umfrage unter den Mitgliedern gestartet, um die Gewichtungen der Interessen für die weitere Schwerpunktsetzung zu erfahren und ständig weiter über Termine von Vorträgen informiert, bis es schließlich soweit war:

Für die Premiere des ersten selbstorganisierten Vortrages gelang es, den Schmied Heinz Denig zu gewinnen, der es trefflich verstand, in der Scheune des Theodor-Zink-Museums mit Hilfe zweier Diaprojektoren eine fantastische Darstellung der Verarbeitung von Verbund- und Damaszenerstahl sowohl aus historischer als auch kunsthandwerklicher Sicht zu bieten. Bald darauf folgte dann das Thema „Minnelyrik“, das von Patrik Sommer ausführlich dargelegt, spannend erzählt und mit Hörproben unterlegt eine sehr lehrreiche und informative Wissensbereicherung möglich machte.

Unter unseren Mitgliedern wurde schnell eine Anlehnung das sogenannte „Luther-Deutsch“ üblich, zumindest was Begrüßungen, offizielle Reden und Erklärungen bei Vorführungen angeht. Da fällt schon mal ein sehr förmlich klingendes, aber locker vermitteltes „So seyed mir gegrüßt!“ oder zum Abschied ein „Gehabt Euch wohl!“ Auch wurde es schnell Sitte, unter Anwesenheit von Publikum sich generell im Plural, also mit „Ihr“ und „Euch“ anzusprechen. Irgendwann wurde es dann auch nötig, einen Trinkspruch zu erdenken und sogleich wurde der nun schon recht bekannte Ausruf „Auf den König!“ eingeführt, der nun bei allen passenden Gelegenheiten immer wieder lautstark und vielstimmig erklingt. Es kann sehr lustig sein, sich gegenseitig mit vollendeter Höflichkeit zu achten und ein „Würdet Ihr in Eurer Güte mir Nichtswürdigem bitte das Salz reichen“ wird selten vergebens geäußert werden. Im Gegensatz zu den gewählten Worten an der Tafel stehen manchmal allerdings die Tischmanieren, aber lassen wir das besser…

Tja, und spätestens ab Februar ´95 wurde dann wirklich eine Eigendynamik in Gang gesetzt, die seitdem immer mehr Fahrt bekommen hat und wohl kaum noch zu bremsen ist. Denn bereits im dritten „Boten“ wurde zur Teilnahme am Altstadtfest Kaiserslautern aufgerufen, was aus Unsicherheit heraus eine immense Vorbereitungs- und Planungsprozedur ins Leben rief, die letztlich derart von Erfolg gekrönt wurde, dass ich heute noch alle Mitglieder selbst noch beim Abbau wie Honigkuchenpferde strahlen sehe vor Glück und Zufriedenheit. Was aus einer Anregung des Verkehrs- und Informationsamtes der Stadt Kaiserslautern entstand, führte zu Begeisterungsausrufen, Schulterklopfen und ehrlicher Faszination der vielen Besucher unseres knapp 100 qm messenden Standes, denn wir hatten wahrlich etwas Besonderes geschaffen:

Vier Standbuden waren aus einzelnen Holzlatten grob zusammengezimmert und zwischen die wuchtigen Strebepfeiler der St.-Martins-Kirche mühevoll eingepasst worden. In ihnen wurde aus Tonbechern wie sie auch hier auf dem Markt zu sehen sind, im alten Stil Met und Dunkelbier ausgeschenkt. Seitlich angegliedert fand man ein „Söldnerlager“ ganz in Stroh vor, in welchem die neugierigen Passanten vorwiegend Waffen, Replikate und Rüstungsteile bestaunen konnten. Und natürlich trugen schon damals alle Mitglieder Gewandungen, die historischen Vorbildern nachempfunden oder diesen entlehnt waren und bereicherten das Altstadtfest um die einzigen historisch anmutenden Vorführungen wie Wanderungen mit dem Pranger, Schaukämpfe, alte Kinderspiele uvm. Diese wurden stetig ausgebaut und sind heute eine der wiederkehrenden Attraktionen auf dem Fest und als solche zumindest unter den interessierten Besuchern geradezu „legendär“.

Das Mittelalter konnten wir später ebenfalls auf dem Flughafenfest Ramstein ´95, dem Rheinland-Pfalz-Tag ´96 in Andernach und auch sonst immer wieder zur Geltung bringen. Gleichzeitig begannen wir in ähnlichem Stil mit „mittelalterlich Spektakuli“, natürlich aber ohne Stände und Alkoholika, auf vielfältige Anfragen hin Schul- und Kindergarten-Aktionen durchzuführen. So denn mussten wir plötzlich Radio-Interviews abgeben, zu Foto-Terminen, etwa für das Titelbild im Magazin „Live“ antreten und fanden uns immer wieder in den Berichten der Zeitungen und Stadtmagazine, die großes Interesse an uns und unseren Aktionen zeigten.

Gemeinnützige Aktionen in Kindergärten und Schulen

Wer hat sich nicht als kleines Kind gewünscht, einmal einem leibhaftigen Ritter gegenüber zu stehen, oder einem mittelalterlichen Edelmann? Wer hat nicht davon geträumt, einmal ein echtes Schwert in Händen zu halten oder die Gewänder eines reichen Kaufmanns oder einer schönen Hofjungfer anzuprobieren?

Und so versuchen wir Kindern und Jugendlichen etwas vom besonderen Charme des Mittelalters nahezubringen. Aktionstage auf Burgen und Besuche in Kindergärten oder im Geschichtsunterricht sind für die Kinder nicht nur ein Riesenspaß, sondern durchaus auch lehrreich. So kann man hier z.B. am eigenen Leibe erfahren, wie schwer ein Kettenhemd ist.

Wer möchte, darf selbst ein Schwert in Händen halten oder einmal mit einem englischen Langbogen schießen. In kurzen Szenen aus dem mittelalterlichen Leben und in Fragespielen kann jeder zeigen, was er bereits über das Mittelalter gelernt hat. Unsere Aktionstage waren stets ein voller Erfolg und wir hatten dabei genau so viel Spaß, wie die Kinder selbst…

Wir besuchten wir z.B. die Kindergärten Siegelbach, Kalkofen und Otterbach und stellten verschiedene an den ritterlichen Vorbereitungen angelehnte „Prüfungen des Muthes und der Geschicklichkeit“, welche im Armbrustschießen (mit englischen Waffen und Polsterpfeilen), Keulenzielwurf und einem kleinen „Turnier“ bestanden. Beim Tjosten nahm jemand von uns oder auch ein Elternteil das Kind auf den Rücken und es musste versuchen, im „Heranreiten“ mit einer „Lanze“ einen Ring vom Roland, einem Querbalken mit Mittelgelenk, aufzuspießen. Unterhalten wurde dabei mit Jonglage Vorführungen unserer Gaukler mit Diabolo und Bällen, Flötenmusik und Schaukämpfen von zwei besonders Mutigen aus unseren Reihen. Leider sind wir jedes Jahr bereits im Frühjahr bereits komplett ausgebucht, was Aktionen dieser Art angeht, versuchen aber gerne, interessierte Klassen und Gruppen im folgenden Jahr zu berücksichtigen.

Burgenreinigungen

Bereits mehrmals trafen sich Mitglieder der „LEGENDE“, um die Burgruine Beilstein von Müll und Unrat zu befreien. Die stundenlangen Aktionen förderten unzählige große Mülltüten voller weggeworfenen Schokoriegel-Papier, Getränketüten, Plastikfolien und diverse Kunststoff-Verpackungen zutage, von Coladosen ganz zu schweigen. In das drei Meter tiefe Loch seitlich des Felsens wurden drei Wagemutige abgelassen, um diese als Mülleimer zweckentfremdete Öffnung von einigen Zentimeterschichten Abfall zu befreien, bis die darunterliegenden Trümmersteine wieder sichtbar wurden. Auch Drumherum wurde das Gelände, soweit durchführbar, gepflegt und gesäubert. Demnächst wird man sich wohl auch der Holzbrücke annehmen müssen, deren tragende Teile bereits sehr angegriffen sind und deren Geländer sicherer gemacht werden sollte.

Stammtische und „Königstafel“

Zuzüglich zu den monatlich abgehaltenen Stammtischen wurden ebenfalls schon im „Jahr 1 der LEGENDE“ die Weichen gestellt für die „Königstafel“, das interne Vereinsfest. In einer rustikalen Grillhütte stets in der Nacht zum ersten Mai abgehalten und für Neumitglieder eine offizielle Aufnahmezeremonie darstellend können hier bewährte Mitglieder auch Vereinstitel verliehen bekommen. Aber es wird stets versucht, den offiziellen Teil kurz zu halten, um gemütlich in Gewandungen gemeinsam zu feiern und sich z.B. über Erlebtes und Sehenswertes auszutauschen.

Sehenswert war etwa die erste Vereinsfahrt mit Hotelreservierung und Gruppenermäßigung zum größten Ritterturnier der Welt zu Kaltenberg. Eine riesige Arena wurde eigens ausgehoben und aufgebaut, um jährlich wiederkehrend tausenden von Besuchern ein tolles Turnier zu bieten, ganz wie man es aus diversen Filmen kennt, mit geharnischten Pferden, berstenden Lanzen, Mutproben wie Feuerreiten uvm. Dort sahen 1995 auch viele von uns das erste Mal einen großen mittelalterlichen Markt, obwohl dort niemand auch nur im Traume eingefallen wäre, dass wir einst einen eigenen veranstalten sollten. Seitdem haben wir immer weitere Informationsquellen aufgetan, so dass es heute kein Problem für unsere Mitglieder ist, frühzeitig Markt- oder Turniertermine zu erfahren, die räumlich näher und nicht ganz so überlaufen sind, ja, meist hat man am selben Sommerwochenende gar die Qual der Wahl unter mehreren.

Aber wir besuchen nicht nur zusammen Märkte, sondern verbrachten nun schon das zweite Mal ein verlängertes Wochenende auf einer Burg im Rahmen unseres vereinsinternen „Burgenzeltens“, bei dem in den entsprechenden Gewandungen mittelalterlich „gelebt und gehaust“ wird, ohne Strom und fließend Wasser – aber natürlich nur soweit möglich.

Im Schein einer Fackel oder eines Öllämpchens nachts zwischen altem Gemäuer mittelalterliche Lieder zu singen oder am Lagerfeuer Geschichten zu erzählen, wessen Jugendtraum war das nicht? Und frühmorgens als erster hoch oben von den Zinnen des ehemaligen Palas die Morgendämmerung begrüßen zu können und noch schlaftrunken im leichten Dunst das ehemals geschäftige Treiben auf der Burg nachzuempfinden, ist das nicht erlebenswert?

Fern jeder banalen Reduzierung auf romantische Grundhaltungen gibt es etwas, das das Mittelalter an sich hat, etwas faszinierendes, urtümliches, ehrliches und unverdorbenes. So jedenfalls könnte man die Empfindungen vielleicht beschreiben, die viele beim Gedanken an die sonst schmählich als die „finstere Zeit“ abgetane Epoche ereilen. Steht man allerdings real vor mittelalterlichen Alltagsproblemen und hat nachgelesen und so in Erfahrung gebracht, wie geschickt und einfallsreich so manche Detaillösung vollführt wurde, so „erhellt“ sich diese Zeit wieder etwas, auch wenn es ihr nicht gelungen ist, die Erkenntnisse der Antike zu wahren und zu mehren.

Um unsere Erkenntnisse auszutauschen und um z.B. Buchtipps weiterzugeben und auch private Erfahrungen und Erlebnisse wird jedes Jahr einmal eine „Chronik“, die auf circa 40 Seiten im DinA4-Format mit selbstgeschriebenen Texten und auch Bildern sehr individuellen, persönlichen Charakter besitzt. Daher ist sie auch vorwiegend für die Unterhaltung der Mitglieder gedacht, im Gegensatz zu dieser Marktschrift oder unserer Internet-Homepage.

Aktiv in Sachen Mittelalter zu sein, heißt ja nicht, altmodisch zu sein. Um über uns zu informieren, haben wir unsere Internet-Homepage kreiert. Die Adresse der (fast) immer aktuellen Homepage lautet: http://www.DieLegende.de und man kann sich auf diesem Wege gerne Tag und Nacht viele Informationen über uns und alles, was mit Mittelalter und Fantasy-Rollenspiel zu tun hat, anschauen, zu Gemüte führen und selbstverständlich auch per E-Mail mit uns in Verbindung treten.

Der Bereich „Fantasy“ ist zwar derzeit durch viele rein mittelalterliche Aktionen leicht in den Hintergrund geraten, aber es liefen und laufen ständig verschiedene Spielrunden innerhalb des Vereins und es werden auf diese Weise auch Spieler und Spielleiter gewechselt sowie Erfahrungen ausgetauscht. Seit Anfang an treffen sich z.B. Spielleiter und regelinteressierte Spieler in unregelmäßigen Abständen zum sogenannten „Master Circulum“, auf dem spieltechnische Probleme und entsprechende Lösungen besprochen werden.

Wichtig ist hierbei, dass niemand, der sich nur für einen Themenblock, Mittelalter oder Rollenspiel, interessiert, auch den anderen fördern und mit Anwesenheit bei diesbezüglichen Veranstaltungen glänzen muss. Jeder kann frei seinen Interessen nachgehen und sich aus dem reichhaltigen Angebot der Leistungen und Informationen unseres Vereins das abschöpfen, was ihn interessiert und niemand wird zu etwas verpflichtet.
Überhaupt kein Thema ist eine Trennung der beiden Bereiche Mittelalter und Fantasy. Die meisten unserer Mitglieder sind Rollenspieler, viele sogar „alte Hasen“, die ihrem kreativen Hobby bereits seit etlichen Jahren nachgehen. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass dieselben Personen sich nicht für historische Schmiedekunst, mittelalterliche Gauklerkunststücke, Heraldik u.ä. interessieren und auf vielen mittelalterlichen Märkten in passender Gewandung gern gesehene Besucher und auch Teilnehmer sind. In unseren Rollenspielen hat es sich gezeigt, dass nicht nur bei der Vorbereitung ein einigermaßen fundiertes Hintergrundwissen sehr von Vorteil ist und schon deshalb haben einige unserer Mitglieder bereits früh begonnen, sich gerade für die „Geschichte von unten“, d.h. die Lebensumstände des einfachen Volkes zu interessieren.
An dieser Stelle ist vielleicht für den unbedarften Leser eine kurze Einführung in die weite Welt des Fantasy-Rollenspiels angebracht:

Was ist Fantasy-Rollenspiel?

Was ist daran Fantasy, wer spielt dabei welche Rolle? Diese Fragen mögen sich dem uneingeweihten Laien stellen, der diesen Begriff zu ersten Mal hört. Bei Spiel denkt der eine zuerst an diverse Kartenspiele, der andere an Brettspiele wie „Mensch ärgere dich nicht“ und ähnliche. Genau das ist aber das Problem, denn um etwas über Fantasy-Rollenspiel (FSR) zu erfahren, hilft quasi nur eins: Mitspielen!

– Natürlich ist das aber keine befriedigende Antwort, weshalb ich mich nun um eine beschreibende und damit zwangsläufig unvollständige Schilderung bemühen werde. FRS ist mehr als ein Spiel, es ist eine Art Bewegung, die zunehmend um sich greift. Ursprünglich in den USA aufgekommen und anfänglich gleichgesetzt mit den Spielsystemen D&D (Dungeons & Dragons) und später AD&D (Advanced Dungeons & Dragons), haben im Laufe der Zeit viele verschiedene Auffassungen noch mehr und noch unterschiedlichere Systeme entstehen lassen, namentlich DSA (Das Schwarze Auge), Mers, Midgard, Runequest, Sturmbringer, Talislanta, Elfquest, Pendragon, Gurps, Rolemaster, Cthulhu, Sternengarde, Traveller, um nur einige zu nennen. Alle diese Systeme unterscheiden sich für den Eingeweihten dieser geheimen Leidenschaft in ganz wesentlichen Punkten, welche in den oft mehrere Bücher umfassenden Regelwerken beschrieben sind. Für Außenstehende, von vielen liebevoll und nicht abwertend, Anfänger genannt, schlichtweg ein unüberschaubares Chaos. Doch als wichtig gilt es zunächst festzuhalten, dass mit Cola und Hamburger auch etwas zu uns herübergedriftet ist, das sich weit weniger leicht definieren lässt und doch nach längerer Enthaltsamkeit ähnliche „Mangelerscheinungen“ aufweist.
Wenden wir uns jetzt einer Kurzbeschreibung des verallgemeinerbaren Grobaufbaus sowie -ablaufs zu. Eine FRS-Gruppe besteht aus mehreren Personen, wobei eine feste Anzahl nirgends vorgeschrieben ist und zudem noch von Spielabend zu Spielabend schwanken kann. Eines ist aber allen gemeinsam: Der Spielleiter.

Er, der Unabkömmliche, macht schlichtweg das Spiel zu dem, was es ist. Ein guter Spieleiter bereitet in der allzu langen Frist zwischen den Spielabenden den nach seinen Abschätzungen voraussichtlichen Ablauf der Handlung vor. Das heißt, er denkt sich Orte, beteiligte „Charaktere“, die nicht von Spielern „geführt“ werden, sowie, das Mark der ganzen Sache, besondere Situationen und Geschehnisse aus, von denen er annehmen kann, dass sie das Wohlgefallen seiner Spieler finden. Das sind, je nach Spielsystem und Geschmack der Gruppe, unterschiedliche, manchmal sogar sehr lange, beinahe romanhafte Geschichten und Abenteuer. Diese müssen die Spieler dann bestehen, indem sie Informationen zusammentragen und Rätsel lösen, Schätze befreien und holde Prinzen und Prinzessinnen rauben – oh, Verzeihung, umgekehrt natürlich – aber auch Kämpfe durchstehen, Schlachten überleben.

Ich hoffe, den munteren Leser inzwischen etwas neugierig gemacht zu haben, so dass ich gefahrlos nun endlich zu eigentlichen Kern der Sache vorzustoßen vermag, ohne den Rest des Artikels ungelesen zu wissen. – Übrigens auch ein ganz wichtiger Bestandteil eines guten Spielabends: Spannung!

Fast alle Systeme basieren auf einer erdachten Fantasy-Welt, was bedeutet, dass sich Spielleiter und Spieler in einen meist mittelalterlich orientierten Hintergrund „einleben“ müssen, was für Neubeginner (ich scheue hier doch das Wort Anfänger) kein kleines Problem darstellt. Natürlich hat jeder, besonders hier im Umkreis, wo man vor Burgen kaum mehr Wald sieht, schon einmal von Königen und Kaisern, Prinzen und Prinzessinnen (da haben wir die ja schon wieder!), Rittern und Knappen, Hexen und Zauberern gehört. Hier und da erinnert sich der eine verklärt an die ersten Märchenerzählungen seiner Oma, der andere vielleicht weniger verklärt an diese oder jene Unterrichtsstunde, in der es auch um Geschichte ging, die aber viel mehr mit Jahreszahlen und Politik zu tun hatte.

Rollenspiele selbst orientieren sich, stets gierig auf der Suche nach brauchbarem Material, an beidem. Der geschichtliche Hintergrund spielt hierbei allerdings doch eher eine sekundäre Rolle, denn es gilt uralten Mythen und Legenden neues Leben einzuhauchen, von schaurigen Magiern, edlen Recken, jungfräulichen Jungfrauen (sind die sonst noch was?) und natürlich von dunklen Kreaturen der Nacht, von feuerspeienden Ungetümen, von schuppigen Bestien – von Drachen.

Viele Filme (sogar einige sehenswerte) sind über legendäre Figuren wie König Arthur, Merlin, Robin Hood, aber auch Hamlet und Macbeth gedreht, und noch mehr Bücher über sie geschrieben worden. Daraus hat sich mit der Zeit sogar ein eigenes, das, wie könnte es anders heißen, Fantasy-Genre herausgebildet, das den Geschichten um Schwerter und Magie, um Einhörner, Elfen und Zwerge ein neues, ein intensiveres Erleben angedeihen ließen. Ein ewiger Klassiker z.B. ist „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien, der es schaffte, einer fiktiven, frühmittelalterlichen Vorstellungen entsprungenen Welt Realität zu verleihen auf eine Art und Weise, die mit volkstümlichen Kindermärchen kaum mehr etwas zu tun hat.

Ähnliches versucht nun auch unser Spielleiter, der sich vor dem Spielbeginn eben solche Abenteuer und Gefahren ausdenkt (oder aus einschlägigen Quellenheften überträgt) und währenddessen eine Stellung einnimmt, die an die eines Regisseurs erinnert. Mit dem kleinen Unterschied, dass er dies alles weder auf der Leinwand, noch gebunden zu Markte trägt, sondern in die Köpfe der Spieler projiziert. Das schafft er natürlich nur mit zwei Hilfsmitteln, erstens der wörtlichen Beschreibung der Szenerie durch ihn selbst, und zweitens der nötigen Phantasie der Spieler. Daher hat das Ganze auch seinen Namen, denn ohne eigene Phantasie ist dieses Spiel ein hoffnungsloses Unterfangen. Dafür ist es, außer guter Laune und Motivation allerdings auch schon fast alles, was man als Spieler zu einer solchen Veranstaltung mitbringen muss.

Einsteigerabende

Die Legende e.V. bietet den am Rollenspiel interessierten Mitgliedern die Möglichkeit, beim sogenannten Einsteiger- oder Schnupperabend unter einem erfahrenen Spielleiter erste Erfahrungen im Fantasy-Rollenspiel zu sammeln. Aber auch für ‚alte Hasen‘ gibt es hier die Möglichkeit, einmal bei einem anderen „Meister“ zu spielen oder eine andere Charakterklasse auszuprobieren.

Bei fahlem Kerzenlicht und leiser Musik sitzen die Spieler zusammen um den Tisch und folgen dem Lockruf des Mittelalters. In gemütlicher Atmosphäre versuchen erfahrene Spielleiter, Einsteigern den Anfang ins Rollenspiel etwas leichter zu machen, indem verschiedene Hemmschwellen abgebaut werden. Oft ist an den Abenden auch ein erfahrener Spieler dabei, der mit seiner Art zu spielen die Einsteiger animiert, es ihm gleich zu tun. Dabei steigt die Lust, seinen Charakter noch besser darzustellen oder die „Schwerthiebe“ seines Lieblingskriegers genauer zu beschreiben, automatisch. Selbstverständlich werden auch die Magier beim Ausführen und Beschreiben ihrer Zauber und Rituale mit Rat und Tat unterstützt.

Ziel der Einsteigerabende ist es, Spielern bei ihren individuellen Problemen zu helfen und sie zu ermutigen, ihre Hemmungen abzulegen, um letztendlich Riesenspaß am Rollenspiel zu finden. Hier wird einmal ganz anders Rollenspiel betrieben. Das „Rollenspiel“ wird groß geschrieben und nicht nur die wörtliche Rede sind hierbei für einen tollen Abend ausschlaggebend. Beinahe könnte man die Würfel zur Seite legen um einfach nur zu spielen und seiner Phantasie freien Lauf lassen.

LARP

Die von Live-Aktion-RolePlay hergeleitete Abkürzung LARP steht für das „Ausspielen“ der eigenen Spielfigur durch Verkörperung dieser bei einer Art Laien-Spontan-Theater. Dabei trifft man sich z.B. auf einer Burg und interagiert und spielt live miteinander vor dem Hintergrund einer mittelalterlich orientierten Zeit in Gewandung und möglichst natürlich in jenem „Luther-Deutsch“ genannten Sprachstil. Es werden aber auch hier kein Text und keine Handlungs- oder Reaktionsvorschriften vorgegeben. Nein, völlig freies Miteinander-Sprechen und Agieren ist erwünscht, ganz nach dem „Charakter“ der dargestellten Person. Das LARP erfreut sich wachsender Beliebtheit und knapp die Hälfte unserer Mitglieder ist auch hierbei aktiv.

Mittelaltermarkt

Die LEGENDÄREN MITTELALTERMÄRKTE sind nichts anderes als die logische Fortführung des allgemeinen öffentlichen Interesses am Verein und am Mittelalter sowie die natürliche Reaktion auf die Begeisterung und die Zusprache unserer Darbietungen bei den Altstadtfesten Kaiserslauterns in den letzten drei Jahren. Immer wollten die Besucher noch mehr sehen, hören, erzählt und vor allem vorgelebt bekommen, mehr als wir trotz aller vielfältigen und häufigen Aktionen zu bieten in der Lage waren.

Nun haben wir die Unterstützung vieler Handwerker und Künstler erhalten können und im Rahmen einer völlig eigenständigen Veranstaltung, wo nur wenige unvermeidbare Kompromisse zuungunsten des Flairs und der lebendigen Darstellung eingegangen werden mussten, wo die ganze bunte Mannigfaltigkeit des Mittelalters sichtbar gemacht werden kann. Einen kleinen Kompromiss stellt natürlich der Ort des Geschehens dar, aber man muss eben leider Voraussetzungen wie Erreichbarkeit, Versorgungsbedingungen und vieles mehr bei der Wahl berücksichtigen.

Fest steht, dass man über einen solchen Markt viel schreiben kann, aber alles wirklich erst nachzuempfinden vermag, wenn man einen besucht hat. Erwähnenswert wäre noch, dass unser Markt ins Programm des „Kultursommers Rheinland-Pfalz“ aufgenommen worden ist und beim Wettbewerb „Schönster Mittelaltermarkt 1998“ unter 400-500 Mitbewerbern den 4. Platz erzielen konnte. Die Organisation oblag ausschließlich dem Verein „DIE LEGENDE“ e.V. Kaiserslautern, der die Einnahmen ausschließlich, und das ist das Besondere am Konzept, im Sinne der Satzung zu gemeinnützigen Zwecken nutzen wird, etwa zur Förderung der mittelalterlichen Kultur.

Suche nach einem Vereinsheim

Die endlose Zahl an Kleinteilen und Gerätschaften, welche sich da im Laufe der Zeit ansammeln, ist wirklich beachtlich. Zum Beispiel hat eine fünfköpfige Herrengruppe aus unseren Reihen im vergangenen Jahr bei den Wikinger-Wettkämpfen in Etschbach den ersten Preis als Gruppe und in der Einzeldisziplin der Männer gewonnen und dort ein großes und prächtiges Trinkhorn mit Silberbeschlag gewonnen. Nur, wo hängt man es hin?
Deshalb befinden wir uns nun auf der Suche nach einer Wand, die dieses Horn würdig zu zeigen weiß. Toll wäre es, wenn dann auch noch drei weitere Wände und ein Dach irgendeine Art von Vereinsräumlichkeit umschließen würde, wo wir auch unsere Treffen abhalten könnten und idealer Weise auch etwas abschließbar lagern. Wer eines solchen rustikalen Ortes kundig ist, auch außerhalb Kaiserslautern und vielleicht sogar zusätzlich mit etwas unbebautem Grundstück versehen, der sei hiermit aufgerufen, sich direkt bei uns zu melden.

Denn wir haben ja noch so viele Pläne, die wir alle gerne verwirklichen möchten und die weit über die schon jetzt geplanten oder zumindest angedachten Aktivitäten wie das Entwerfen verschiedener vereinseigener Rollenspiel-Systeme, LARP-Veranstaltungen und Rollenspielabende an besonderen Orten, Wir versuchen schon eine ganze Weile, möglichst viel selbst anzufertigen und einige von uns sind so mittlerweile im Lederrüstungsbau und im Gewandschneidern recht geübt. Ständig sind wir auf der Suche nach weiteren Vorlagen wie Schnittmustern, Liedern und Noten, historischen Schwertkampf-Regeln, Rezepten uvm. Leider wird man meist nur mit viel Geduld und Kontakten zu anderen mediävistischen und auch Rollenspiel-Vereinen fündig. Mittlerweile haben wir über 20 Arbeitsgruppen gegründet, welche sich mit der Herstellung von Waffen (z.B. Bögen und Pfeilen), Rüstungen sowie Gewandungen nach historischer Vorlage u.v.m. beschäftigen. Selbstgemachtes an Honig-, Gewürz- und Eierwein sowie Kräuterbier befindet sich schon in der Testphase bzw. ist in Kürze geplant. Auch dabei lernt man sehr viel über alte Handwerkskünste, die notwendigerweise vorhandenen Fähigkeiten und, wenn man sich an überlieferte Hinweise und Traditionen hält, auch über die Lebens- und Denkweise der Menschen im Mittelalter. Das ergibt eine sehr interessante Sichtweise durch verblüffende Schwierigkeiten und auch Einsichten bei der Annäherung an die experimentelle Archäologie, deren Ziel es ist, alte Herstellungsmethoden durch Ausprobieren herauszufinden. Dabei stellt sich dann heraus, dass man Leder vielleicht doch nicht härten kann und dass man es am besten imprägniert, indem man es in heißem Wasser und Honigsud tränkt oder auch, dass Kettenhemden furchtbar schnell rosten und ganz schwer wieder glänzend zu bekommen sind. Natürlich geht dieses Nachvollziehen alter Künste immer nur in Maßen, weshalb unser Ritterzelt z.B. auch aus bereits vorimprägnierten Fasern besteht. Im Nassen zu stehen und eventuell auch zu schlafen, hieße mitunter, die Krankheiten ebenfalls nachzuvollziehen und spätestens bei den Quacksalberkuren und dem üblichen Allheilmittel Aderlass muss man dann doch sinnvolle Grenzen ziehen. Es soll ja schließlich Spaß machen!

Da die Musik ein ganz wichtiger Faktor ist, wenn man mittelalterliches Flair verbreiten will, kümmern wir uns auch darum. Derzeit besteht eine eigene vereinsinterne Musik-Arbeitsgruppe aus etwa zehn Mitgliedern, nur fehlen uns größtenteils leider die sehr teuren Instrumente. Es gelang uns aber trotzdem drei Krummhörner (Sopran, Alt, Tenor und Bass), eine weitere Trommel und eine Sackpfeife von Landesseite aus bezuschusst zu bekommen.

Fernziele des Vereins sind bereits in die Satzung integriert worden. Dort heißt es unter anderem: „Zweck des Vereins ist die Pflege der mittelalterlichen Kultur sowie die Förderung des Fantasy-Rollenspiels. Ebenso die Wahrung und Pflege mittelalterlichen Brauchtums sowohl mittels Bildungsförderung, z.B. durch das Organisieren von Vorträgen, als auch in Bezug auf darstellendes, „erlebbar“ gemachtes Mittelalter während kultureller Veranstaltungen. Die Erhaltung alten Kulturgutes wie Burg- und Wehranlagen bis hin zu Unterstützung des Wiederaufbaus sind weitere Ziele des Vereins.“ – Schön und gut, werden da viele sagen, aber das kann sehr schnell sehr viel Geld kosten. Das ist sehr wohl richtig, aber auch da haben wir schon ein paar Ideen.

Zum Beispiel wird bei uns laut darüber nachgedacht, eine Art „Patenschaft“ für eine Burg bzw. Burgruine zu übernehmen, für deren Wiederaufbau wir uns dann gerne gemeinsam einsetzen wollen, auch dies im Rahmen unserer Gemeinnützigkeit. Aber mal sehen, das wäre dann wieder ein sehr großes Projekt und das braucht bekanntlich Zeit.

Wen also das (noch?) außergewöhnliche Hobby nicht schreckt oder wer auch nur Interesse daran hat, der sey aufgerufen, zum nächstmöglichen Termin unseren Stammtisch zu besuchen, denn wir möchten eine Plattform sein, sowohl für alle an der Zeit des Mittelalters Interessierten, als auch für die wachsende Gruppe der Fantasy-Rollenspieler. Hier existiert diese brisante und lebendige Mischung, hier gehen Mediävistik (Mittelalterkunde) und Fantasy miteinander einher und fördern einander. Das „trockene“ historische Fachwissen wird durch fantasievolle Abenteuer aufgelockert und das Rollenspiel gewinnt durch geschichtliche Fakten an Tiefe.

Im Jahre des Herrn eintausendneunhundertneunundneunzig zu Lutra im Namen der LEGENDE.

Michael Frohnhöfer